KAJUTO ist ein Projekt des JFF JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Toleranz fördern - Kompetenz stärken Stadtjugendamt der LHM

KONTAKTlinse on Tour

 

Kontaktlinse 2013

„Sich mit der Filmkamera begegnen, wo die Worte fehlen“. Das ist eines der Ziele des Programms KONTAKTlinse. Bereits im vierten Jahr brachte der Medienworkshop KONTAKTlinse des städtischen Münchner Museums Villa Stuck jugendliche unbegleitete Flüchtlinge und Münchner Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 19 Jahren zusammen.

 

DREI KREATIVE TAGE MIT VIEL INTENSIVER BEGEGNUNG

 

1.Tag

Am ersten Tag trafen wir uns alle in der Artothek in München. Dort angekommen gab es Frühstück und danach eine Vorstellungsrunde. Danach wurden  Zweier-Gruppen aus jeweils einem Flüchtling und einem Schüler gebildet. Die Aufgabe der Gruppen war es, sich jeweils ein Bild auszusuchen und es in einem kurzen Video vorzustellen. Dann musste jeder noch ein Foto mit dem Bild vor dem Kopf machen. Nach dem gemeinsamen Anschauen der Videos stellte uns der Künstler Stefan Wischnewski seine Arbeiten über Taschen vor. Später ging es dann noch in die lothringer_13_halle in München. Dort schauten wir uns die Ausstellung „Reframing the Ordinary“ an, um zu den einzelnen Kunstwerken eine Kurzbeschreibung ausarbeiten. Nach dem Mittagessen gab man uns die Aufgabe einen Film zu entwerfen, in dem es um Taschen gehen sollte.

2.Tag

Der zweite Tag begann wieder mit einem gemeinsamen Frühstück in der lothringer_13_halle. Danach hatten wir noch Zeit die Idee weiterzuentwickeln und den Film zu drehen und gegebenenfalls schon zu schneiden. So ging auch der zweite Tag zu Ende.

3.Tag

Wir trafen uns wieder um 9 Uhr in der Lothringer 13 Halle und frühstückten zusammen. Danach hatte jede Gruppe noch genügend Zeit, ihre Filme fertig zu schneiden und sie mit Musik zu unterlegen. Nach dem Mittagessen wurden noch Zusatzaufgaben verteilt wie z.B.: Ein Poster oder die Moderation für den Präsentationsabend zu entwerfen.

Kontaktlinse on Tour

Irgendwie dabei

Teamwork mit 3 Nationalitäten. Das haben wir zum Anlass genommen, uns zu fragen, was wir alle bei uns haben. Wir haben Symbole unserer Heimat in die Tasche gepackt und sie ein Stück lang als handfeste Erinnerungen mitgenommen.

Wir gratulieren Abdikhani, Lena, Milena, Rahim und Soltan. Die fünf jungen Drehbuchschreiber_innen und Regisseur_innen gewannen im August beim Videowettbewerb #Taschengeschichten des Bayerischen Nationalmuseums den 1. Preis in der Kategorie „Jugendliche“.

 

Der Transport

In dem Film „Der Transport“ geht es um einen Koffer, in dem sich zwei Flüchtlinge aus Afghanistan verstecken. Dieser Koffer wird durch ganz München gereicht. Die Aussage von dem Film bleibt jedem selbst überlassen.

Invasion der Koffer

Ein Mensch wirft eine Socke in einen Koffer. Der Koffer wird sauer und tyrannisiert die Stadt und zettelt zusammen mit anderen Koffern ein Revolution in BAHIA — PARIS — und KABUL an. Die Koffer bombardieren alles und zerstören die Stadt.

Die rote Tasche

In diesem Clip geht es um eine rote Tasche die immer weiter gegeben wird. Wir erzählen was wir in die Tasche tun, in der Tasche haben oder was wir in die Tasche tun werden. Das stimmt nur zum Teil, guckt euch den Clip selbst an.

Vorstellung der Jugendlichen

 

O-Töne aus dem Projekt

Samir Abdul von der Isus Schule sagt über das Projekt: „Ich fand das Projekt sehr lustig.“

Anastasia Jaskula von der Montessorischule an der Balanstraße sagt über das Projekt: „Ich fand das Projekt sehr interessant, es hat mir Spaß gemacht mit anderen Menschen zusammen zu Arbeiten.“

Omar Rahmatyar von der Schlau Schule sagt über das Projekt „ Ich fand das Projekt sehr gut“

Jesse Gabriel von der Montessorischule an der Balanstraße sagt über das Projekt: „Es hat mir Spaß gemacht in diesem Projekt mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten, die ich nicht kenne um sie besser kennenzulernen.“

 

 

Hintergrund

Erstmals ging die KONTAKTlinse on Tour und fand vom 18.-20.02.2013 außerhalb des Museums statt und zwar in zwei städtischen Kunsträumen für Gegenwartskunst: in der Artothek & Bildersaal und der lothringer13_halle – Halle für internationale Gegenwartskunst. Im dreitägigen intensiven Workshop drehten die Jugendlichen in kleinen gemischten Teams Filme. Sie machten unter professioneller, medienpädagogischer und künstlerischer Anleitung erste Erfahrungen in den Bereichen Drehbuchschreiben, Kameraführung und Filmschnitt. Dabei entstanden kurze Videoclips, die das Thema „Dinge des Alltags“ aus verschiedenen kulturellen Perspektiven beleuchten. Das Medium Film wird zur Sprache, wo Sprachbarrieren stören, denn neben der technischen und inhaltlichen Vermittlung des Filmemachens stand die Begegnung im Vordergrund. Vom 26.02. bis 24.03.2013 werden die Kurzclips in der Artothek & Bildersaal und in der lothringer13_halle während den Ausstellungsöffnungszeiten gezeigt.
Der Blick hinter die Kulissen in beiden Kunsträumen, spannende Begegnungen mit den Ausstellungsmachern und die Auseinandersetzung mit der Kunst und der eigene Alltag der jungen Regisseure geben die Impulse für die filmischen Geschichten. Die beiden städtischen Kunsträume bilden den Rahmen für die künstlerische Auseinandersetzung des Workshops. Kunst zum Anfassen bietet die Artothek, der Kunstverleih der Stadt München, und ermöglicht den Jugendlichen einen ganz intuitiven Zugang zu den Kunstwerken.
In der Ausstellung „Reframing the Ordinary“ in der lothringer 13_halle eröffnen künstlerische Arbeiten aus den Bereichen Video, Installation, Skulptur und Malerei den Blick auf das ästhetische Potential der Dinge des Alltags. Gezeigt werden Arbeiten von international bekannten Künstlerinnen und Künstlern wie Natalie Bookchin, Peter Fischli/David Weiss, Dominique Ghesquière, Michael Sailstorfer und Max Sudhues. Begleitet wurden die WorkshopteilnehmerInnen der KONTAKTlinse von einem Team, das sich aus Kunstvermittlern der städtischen Kunsträume, Medienpädagogen des JFF – Institut für Medienpädagogik und dem Münchner Künstler Stefan Wischnewski zusammensetzt. Der Künstler entnimmt seine Themen ebenfalls der Alltagskultur. Seine Skulpturen sind aus industriell vorgefertigten Materialien und Objekten, die oftmals in sehr überraschender Weise zusammengesetzt sind.

Die Filme entstanden mit Schüler_innen der Isus Schule, Montessori Schule an der Balanstraße, Otto-von-Taube-Gymnasium Gauting und den Initiativen bepARTproject und culture4change. Das Projekt ist entstanden im Rahmen von KAJUTO und „Kontaktlinse on Tour“ gefördert durch das Kulturreferat der Stadt München, die BuntStiftung, die Sammlung Goetz und children for a better world e.V. in Kooperation mit dem Museum Villa Stuck.